Samstag, 16. Juni 2007

Jede Reise hat auch ein Ende...

Von Nordnes im Saltdal (noch in Norwegen) sind wir weiter in Richtung schwedischer Grenze. Auf dem Weg haben wir das Junkerdal besucht (dort gab es eine wunderschöne Klamm, die wir durchwandert haben). Danach querten wir die schwedisch-norwegische Grenze auf einer Hochebene, welche noch stark mit Schnee bedeckt war. Danach tat sich vor uns ein wunderschöner Blick auf die Hügellandschaft Schwedens auf. Leider war das Wetter eher regnerisch, was die Sicht ein wenig trübte. Weiter ging es nach Arjeplog, wo sämtliche grossen Automobilhersteller ihre neuen Modelle auf Herz und Nieren im Winterbetrieb testen. Geschlafen haben wir in der nächsten Ortschaft, Arvidsjaur (sehr nett, aber unspektakulär).
Am Donnerstag sind wir weiter in Richtung Luleå, wo aber das Quartier sehr teuer war. Somit haben wir in der Nachbarortschaft "Boden" die Nacht verbracht. Interessant an diesem Tag war die spektakuläre Stromschnelle "Storforsen", die größte in Skandinavien mit 60 m Fallhöhe.
Am Freitag schließlich besuchten wir Luleå, eine nette kleine Stadt, ähnlich Oulu. In der Nähe befindet sich auch das Kirchdorf "Gammelstad", ein UNESCO Weltkulturerbe. Es ist ein Dorf aus dem 17. Jhdt, zu dem die Einwohner der Umgebung zum Kirchgang gepilgert sind und dort übernachtet haben (wegen der großen Entfernungen). Danach fuhren wir Richtung Oulu und stoppten in Kemi, um den Eisbrecher "Sampo" zu besichtigen. Am Abend erreichten wir dann Oulu, allerdings war der Campingplatz ausgebucht. Somit mussten wir auf einen uralten Campingplatz in Kempele ausweichen.

Heute schauen wir uns noch Oulu ein wenig an (ich habe mich auch noch vom dicken Polizisten auf dem Marktplatz verabschiedet), tätigen ein paar Einkäufe und bereiten uns auf den Heimflug morgen vor. Ich bedanke mich für das Interesse an meinem Blog und freue mich auf ein Wiedersehen mit euch in der nächsten Woche.

Dienstag, 12. Juni 2007

...noch in Norwegen

Gestern gab es den ganzen Tag Regen. Somit fiel unsere Lofoten-Wanderung ins Wasser, stattdessen besuchten wir das Wikinger-Museum in Borg - auch ganz interessant. Die Betreiber haben da ein Königshaus und ein Schiff nach Originalmustern nachgebaut. Am Nachmittag erreichten wir dann die Ortschaft "Å", ein kleines Fischerdorf am südlichen Ende der Lofoten - danach gibt es nur noch ein paar Berge und den Atlantik. Auffallend war der extreme Geruch, welcher von den tausenden herumhängenden Trockenfischen stammte. Unser Auto roch auch heute noch, nachdem wir die Lofoten verlassen hatten nach Fisch. Ansonsten ist die Landschaft der Lofoten beeindruckend und schön. Die Berge sind extrem steil und spitz und die Häuser sind auf die wenigen ebenen Flächen an der Küste gebaut. Auch die Straßen sind sehr schmal, teilweise nur einspurig. Geschlafen haben wir in einem alten Seemannshaus, welches auch das Trockenfischmuseum beherbergte (über den Geruch sage ich nichts mehr, kann man sich denken).


Heute haben wir um 14 Uhr mit der Fähre nach Bodø übergesetzt (welche ganze 4 Stunden benötigte) und dann gleich weiter in Richtung Schweden gefahren. Auf dem Weg sind wir am weltweit größten Gezeitenstrom, dem Saltstraum, vorbeigekommen. Leider konnten wir ihn nicht in voller Aktion sehen, da wir den Gezeitenwechsel versäumt haben. Die Landschaft verändert sich nun auch in ein eher weitläufiges Gebirge mit Fjellen und fruchtbaren Tälern dazwischen. Auch Föhrenwälder tauchten heute wieder auf.

Sonntag, 10. Juni 2007

Update aus Norwegen

Wir sitzen gerade in einem Pub in Kabelvåg auf den Lofoten. Die bisherige Reise verlief ohne Zwischenfälle. Gleich nach Tana Bru fuhren wir nach Honningsvåg auf der Nordkapp-Insel. Dort bezogen wir unsere Unterkunft, ein nettes Zimmer in einer Campinganlage. Danach besuchten wir das Nordkapp, welches uns mit sehr schlechtem Wetter und starkem Sturm empfing - leider. Aus diesem Grund mussten wir auch die geplante Wanderung zum wirklich nördlichsten Punkt Europas, Kniveskjellodden, absagen.
Am Mittwoch brachen wir nach Alta auf, und das Wetter wurde in südlicher Richtung sofort besser. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher nach Hammerfest, der nördlichsten Stadt Europas (hier oben ist fast alles das "Nördlichste"). Die Stadt ist sehr gepflegt, wenn auch das Klima sehr rauh ist. Danach ging es weiter nach Alta, wo wir den Alta Canyon, den größte Canyon Nordeuropas, besuchen wollten. Der Reiseführer versprach eine einfache 4-stündige Wanderung - allerdings wurde daraus eine 6-stündige Wanderung, welche uns durch Sumpflandschaft und über einen Schmelzwasser führenden Gebirgsbach führte (keine einfache Aufgabe). Die Tour scheiterte aber an einem reißenden Wildbach, welcher nicht ohne Gefahr zu überqueren war. Somit konnten wir den Canyon nur von der Ferne betrachten, was aber auch sehr eindrucksvoll war. Auf dem Rückweg trafen wir noch ein schweizer Ehepaar, welches mit den gleichen Problemen kämpfte.
Am Freitag stand Tromsø auf dem Programm. Natürlich besuchten wir die berühmte Eismeer-Kathedrale (in welcher wir Eintritt bezahlen mussten). Danach ging es mit der Seilbahn auf den Storsteinen, von wo wir einen grandiosen Ausblick über die Stadt genossen. Danach gingen wir noch ins "Polaria", einem Museum welches unter anderem Seehunde in einem grossen Aquarium und einen Breitbildfilm über Spitzbergen zeigte. Die Nacht haben wir danach in einer netten Ferienwohnung auf dem Weg nach Narvik verbracht.
Gestern erreichten wir Narvik bei wunderschönem Wetter. Die Stadt ist wunderschön inmitten von schneebedeckten Bergen eingebettet. Auf dem Programm stand das Kriegserrinnerungs- museum, eine weitere Fahrt mit einer Seilbahn auf das Schigebiet und der deutsche Soldatenfriedhof.
Morgen geht es dann weiter auf den südlichen Teil der Lofoten.

Montag, 4. Juni 2007

Heja Norge!

Hallo! Es hat nun doch geklappt, und ich sitze in Tana Bru am Campingplatz in einer Hütte mit Internetanschluss (NOK 75 für 4 Stunden). Das Gerücht, Norwegen sei teuer, hat sich hiermit bestätigt. Aber trotzdem ist es hier sehr nett und ich will nicht nörgeln. Somit folgt nun ein kleiner Reisebericht:
Am Donnerstag habe ich mich das letzte Mal mit meiner Kummi-Familie getroffen und wir fuhren nach Hailuoto, der "Hausinsel" von Oulu. Das Wetter war perfekt und die Temperaturen erreichten an die 20°C, was sich in den nächsten Tagen auf 25°C erhöhte. Am Abend wurden wir dann von Jarmo u. Marianna eingeladen, in ihrem Haus zu übernachten: nach Sauna und Abendessen (Elch-Karree) ging es erschöpft ins Bett.
Am nächsten Tag fuhren wir los in Richtung Posio, wo wir die Nacht in einer Wildhütte verbringen wollten. Vorher machten wir noch einen Abstecher nach Iso-Syöte, um die Aussicht über Finnlands südlichstes Fjell zu genießen. Danach machten wir Halt im Wildpark Ranua. Dort gab es Adler, Eulen, Kauze, Uhus, Rentiere, Hirsche, Braunbären, Eisbären, Luchse, Füchse, Elche, Wölfe usw. zu sehen - wenn man die Tiere schon nicht in freier Wildbahn sieht, muss man eben in Parks ausweichen. Die anschließende Nacht in der Hütte war perfekt: wir hatten einen ganzen See für uns allein. Zusätzlich gab es noch ein Boot u. eine Sauna - in Finnland bestätigen sich die Klischees von selbst.
Am Samstag ging es dann weiter in Richtung Sodankylä. Auf dem Weg dahin besuchten wir natürlich den Weihnachtsmann (Andreas war ja noch nicht da).Nachdem wir nun den Polarkreis überschritten haben, fuhren wir nach Sodankylä, wo wir in einer Campingkabine übernachteten. An diesem Tag fühlten wir uns wohl wie Sau - mit kurzen Hosen und grünen Bäumen an einem kristallklaren Fluss.
Am nächsten Tag erklommen wir ein richtiges Fjell im Urho-Kekkonnen-Nationalpark namens Kilopää. Die Temperaturen erreichten hier 25°C und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Trotzdem gab es noch viele große Schneefelder und auch einen halb zugefrorenen Bach. Nach einer Jause in einem stillgelegten Rentier-Schlachtplatz fuhren wir nach Inair, wo wir uns noch das Samen-Museum ansahen. Danach ging es nochmal in eine Wildhütte an einem Fluss. Wieder gab es Boot und Sauna, diesmal mit relativ starker Strömung, welche zuerst überwunden werden musste um in ruhigere Gewässer zu kommen. Andreas versuchte auch, einen Fisch zu fangen, das gelang aber nicht wirklich (trotz professioneller Haken u. Köder). Ausserdem gab es auch die erste Mitternachtssonne zu sehen - es war zwar ganz schön, aber der Tiefschlaf wird dadurch nicht eben gefördert.
Heute sind wir nun endlich nach Norwegen aufgebrochen. Wir fuhren den Inari-See entlang und überquerten die norwegische Grenze in der Nähe von Russland. Wir machten auch einen kurzen Halt vor dem russischen Grenzübergang. Bemerkenswert ist, dass hier manche Ortstafeln schon auf russisch angeschrieben sind. Wir stoppten kurz in Kirkenes, einer kleinen netten Stadt. Von dort ging es dann weiter entlang des großen Varangerfjords nach Tana Bru. Die Landschaft hier war sehr gebirgig und die Birken zeigten gerade mal die ersten grünen Spitzen. In den Bergen gibt es teilweise noch eine geschlossene Schneedecke.
Morgen brechen wir dann auf in Richtung Nordkapp. Hofftenlich bleibt das Wetter so gut.
Dann bis bald!