
Hallo! Es hat nun doch geklappt, und ich sitze in Tana Bru am Campingplatz in einer Hütte mit Internetanschluss (NOK 75 für 4 Stunden). Das Gerücht, Norwegen sei teuer, hat sich hiermit bestätigt. Aber trotzdem ist es hier sehr nett und ich will nicht nörgeln. Somit folgt nun ein kleiner Reisebericht:

Am Donnerstag habe ich mich das letzte Mal mit meiner Kummi-Familie getroffen und wir fuhren nach Hailuoto, der "Hausinsel" von Oulu. Das Wetter war perfekt und die Temperaturen erreichten an die 20°C, was sich in den nächsten Tagen auf 25°C erhöhte. Am Abend wurden wir dann von Jarmo u. Marianna eingeladen, in ihrem Haus zu übernachten: nach Sauna und Abendessen (Elch-Karree) ging es erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag fuhren wir los in Richtung Posio, wo wir die Nacht in einer Wildhütte verbringen wollten. Vorher machten wir noch einen Abstecher nach Iso-Syöte, um die Aussicht über Finnlands südlichstes Fjell zu genießen. Danach machten wir Halt im Wildpark Ranua. Dort gab es Adler, Eulen, Kauze, Uhus,

Rentiere, Hirsche, Braunbären, Eisbären, Luchse, Füchse, Elche, Wölfe usw. zu sehen - wenn man die Tiere schon nicht in freier Wildbahn sieht, muss man eben in Parks ausweichen. Die anschließende Nacht in der Hütte war perfekt: wir hatten einen ganzen See für uns allein. Zusätzlich gab es noch ein Boot u. eine Sauna - in Finnland bestätigen sich die Klischees von selbst.
Am Samstag ging es dann weiter in Richtung Sodankylä. Auf dem Weg dahin besuchten wir natürlich den Weihnachtsmann (Andreas war ja noch nicht da).


Nachdem wir nun den Polarkreis überschritten haben, fuhren wir nach Sodankylä, wo wir in einer Campingkabine übernachteten. An diesem Tag fühlten wir uns wohl wie Sau - mit kurzen Hosen und grünen Bäumen an einem kristallklaren Fluss.

Am nächsten Tag erklommen wir ein richtiges Fjell im Urho-Kekkonnen-Nationalpark namens Kilopää. Die Temperaturen erreichten hier 25°C und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Trotzdem gab es noch viele große Schneefelder und auch einen

halb zugefrorenen Bach. Nach einer Jause in einem stillgelegten Rentier-Schlachtplatz fuhren wir nach Inair, wo wir uns noch das Samen-Museum ansahen.

Danach ging es nochmal in eine Wildhütte an einem Fluss. Wieder gab es Boot und Sauna, diesmal mit relativ starker Strömung, welche zuerst überwunden werden musste um in ruhigere Gewässer zu kommen. Andreas versuchte auch, einen Fisch zu fangen, das gelang aber nicht wirklich (trotz professioneller Haken u. Köder).

Ausserdem gab es auch die erste Mitternachtssonne zu sehen - es war zwar ganz schön, aber der Tiefschlaf wird dadurch nicht eben gefördert.

Heute sind wir nun endlich nach Norwegen aufgebrochen. Wir fuhren den Inari-See entlang und überquerten die norwegische Grenze in der Nähe von Russland. Wir machten auch einen kurzen Halt vor dem russischen Grenzübergang.

Bemerkenswert ist, dass hier manche Ortstafeln schon auf russisch angeschrieben sind. Wir stoppten kurz in Kirkenes, einer kleinen netten Stadt. Von dort ging es dann weiter entlang des großen Varangerfjords nach Tana Bru. Die Landschaft hier war sehr gebirgig und die Birken zeigten gerade mal die ersten grünen Spitzen. In den Bergen gibt es teilweise noch eine geschlossene Schneedecke.
Morgen brechen wir dann auf in Richtung Nordkapp. Hofftenlich bleibt das Wetter so gut.
Dann bis bald!
